1. Unterschätzte Kalorienzufuhr
„Ich esse so wenig – trotzdem nehme ich nicht ab!“
- Häufigster Grund überhaupt was auch viele Studien zeigen:
Menschen unterschätzen ihre Kalorienzufuhr um 20–50 %, ohne es zu merken. - Typische Quellen:
- Öle, Dressings, Snacks, Getränke, Nüsse
- „Kleinigkeiten“, die nicht getrackt werden
- Unklare Portionsgrößen (z. B. „eine kleine Schüssel Müsli“ = 600 kcal)
- Vemeintlich gesunde Snacks, Avocados, Nüsse, Olivenöl
Lösung:
→ Fokus auf einfache, sättigende Mahlzeiten mit wenig versteckten Kalorien dafür viel Gemüse und mageres Eiweiß
2. Überschätzter Verbrauch
„Ich bewege mich voll viel, das muss doch reichen!“
- Alltagsaktivität (NEAT) wird oft überschätzt
- Sport verbrennt weniger als gedacht:
- 60 Min CrossFit: je nach Person 300–600 kcal (abhängig von Intensität)
- 10 Minuten scrollen nach dem Training: 0 kcal
Lösung:
→ Kalorien aus dem Training ignorieren
→ NEAT steigern (Schritte im Alltag)
3. Zyklus, Wassereinlagerungen, Stress
„Ich hab alles eingehalten, aber die Waage geht hoch!“
- Zyklusphasen (v. a. Lutealphase): Wasserspeicherung
- Erhöhter Stress: Cortisol kann Wasser kurzfristig binden, Verdauung verlangsamen
- Salzreiche Ernährung → Wassereinlagerung
→ Die Waage lügt kurzfristig.
Lösung:
→ Trends über Wochen betrachten
→ Umfang messen, Fotos machen, Gewicht nur als ein Datenpunkt
4. Mangelnde Konstanz
„Ich hab doch die ganze Woche gut gegessen!“
- Oft passt das Essverhalten von Montag bis Freitag – aber:
- Wochenende: +1000 kcal (Essen gehen, Alkohol, Snackabende)
- „Kleine Ausnahmen“ summieren sich
- Täglich 200kcal im Defizit sind am Wochenende mit +1000 kcal schnell wieder aufsummiert
Lösung:
→ Wochendurchschnitt checken
→ Wenn’s stagniert: leichtes (!) Defizit anpassen oder bewusste Strategien fürs Wochenende
5. Körperliche Anpassungen
„Ich hab anfangs abgenommen, jetzt nichts mehr.“
- Weniger Gewicht = weniger Grundumsatz
- Körper wird effizienter = weniger Kalorienverbrauch bei gleicher Bewegung
- Weniger Essen = evtl. weniger Alltagsbewegung (unbewusst)
Lösung:
→ Kalorien neu berechnen
→ NEAT im Blick behalten
→ Defizit ggf. leicht nachjustieren
6. Vermeintlich gesund, bedeutet nicht gleich kalorienarm
„Nüsse sind doch gute Fette, da kann ich essen so viel ich will“
- Kaloriendichte beachte, Smoothies, Nüsse, Öle, Nussmus, Cremes haben schnell viele Kalorien und wenig Volumen
- Weil Gesund ≠ automatisch kalorienarm
- Vollkornbrot mit Avocado, Ei und Aufschnitt hat schnell mal 400- 600kcal (bei zwei Scheiben)
Lösung:
→ Mehr Gemüse, da viel Volumen und wenig Kalorien
→ Möglichst unverarbeitet
→ Fette/ Öle sind in der Regel ausreichend in Eiweißquellen und beim Kochen vorhanden, sodass nicht extra Lebensmittel eingebaut werden müssen, um Fette in die Ernährung zu integrieren
Die Kalorienbilanz gilt immer – aber manchmal ist es tricky, sie korrekt einzuschätzen.